Versicherungen - ein unsichtbares Ding, für das ich jährlich oder gar monatlich Geld bezahle, ohne jemals zu wissen, ob ich davon später je einen Nutzen haben werde und die lediglich durch regelmässig eintreffendene Einzahlungsscheine und und ein paar geheftete Blätter in einem Ordner in Erscheinung treten.
Klar, diese Definition von Versicherungen mag übertrieben sein und doch wird es einige geben, die genau diesen Eindruck von Versicherungen haben. Denn im Gegensatz zu einer Bank, bei der wir immerhin zu wissen glauben, dass dort unser Geld aufbewahrt ist, habe ich bei einem heutigen Versicherungsprodukt wenig wirklich greifbares in der Hand.
Und dann ist da auch noch die Sache mit dem Vertrieb dieser Verträge, glaub die heissen Policen (was auch immer das mit der Polizei zu tun hat): Telefonanrufe von irgendwelchen Maklern, die mir eine Prämienverbilligung versprechen, wenn ich noch heute die Krankenkasse wechsel, oder schmuddelige Aussendienstmitarbeiter die mit ihren Aktenköfferchen zur besten Stunde an der Haustüre klingeln und mich zu einer Verkehrsrechtsschutzversicherung überreden wollen, obschon ich doch sowas bereits in meiner Autoversicherung habe? Sollte nun doch mal widererwarten meine Kamera gestohlen worden sein, oder mein Fahrrad, so muss ich auch gleich noch einen Teil des Schadens selber tragen oder der Mitarbeiter in der Versicherung findet gar noch irgend eine Bestimmung, um mir gar nichts ans neue iPhone bezahlen zu müssen und dann sehe ich irgendwann nach einem Monat mal einen läppischen Betrag überwisen, welcher gleich wieder für die jährliche Prämienrechnun drauf geht. Naja egel, die Versicherungen unternehmen immer viel, dieses vorherrschende Bild gegenüber uns Prämienzahlern aufrecht zu halten.
Obschon natürlich auch für Versicherungsunternehmen der Kundenwunsch das oberste Gebot sein sollte, haben sie diesen Gedanken leider etwas vernachlässigt. Gut, Versicherungen sind ein altes Geschäft, nur weniger dreckig, als jenes der Banken. Deshalb haben sie eben über die Jahre etwas den Fokus weg vom Kunde, hin zur Börse verlegt (und wurden da ebenfalls etwas schmutzig). Was sich dann in der Krise zum Boomerang entwicklelte. Nun haben die Versicherungen eingesehen, dass sich eben wieder konzentrierter an uns Kunden orientieren müssen und das Hauptaugenmerk wieder auf das zu richten, was ihre Stärke ist, das Absichern von Risiken.
Im Zuge dieses Umdenken hat sodann auch der Begriff der Innovation in der Assekuranz einzugehalten. Viele Projekte wurden lanciert, Task-Forces gegründet, Geld ausgegeben, Facebook-Fanpages gestaltet, Webautritte redesignt und manchmal noch das Logo oder den Name aufgehübscht. Sprich die Vorstände planen die Versicherung 2.0. Was verfolgen also all diese Anstrengungen? Uns ein moderneres Bild der Versicherungen zu vermitteln. Sie wollen für uns Konsumenten sichtbarer werden. Der regelmässig erscheinende Einzahlungsschein kommt mittlerweile gar als eRechnung direkt in meinem eBanking-Account. Ansonsten hat sich für mich als Versicherungskunde in der Wahrnehmung von Versicherungen wenig geändert. Doch hinter den Kulissen bewegt sich was grosses. Ob sich diese Systeminnovation innerhalb Assekuranz bis hin zu uns Kunden vollzieht, lässt sich aktuell nur hoffen. Versicherung 2.0 - es bleibt spannend!
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